Spring School 2012
Strukturen und Brüche, Karrieren und Konflikte: Sozial- und Kulturwissenschaften in historisch-soziologischer Perspektive
Karl-Franzens-Universität Graz,
16.-18. April 2012
Dass Wissenschaften selbst soziale Gebilde sind und es daher in vielerlei Hinsicht Sinn macht, ihren Entwicklungsgang nicht nur auf der kognitiv-intellektuellen Ebene der Ideen zu rekonstruieren, sondern Personen, vor allem aber Kollektive, Institutionen, Organisationen und Milieus als Träger und Former dieser Ideen in die Analyse miteinzubeziehen, ist wohl die bedeutendste methodologische Innovation der Wissenschaftsforschung des 20. Jahrhunderts. Aus ihr folgt eine Abkehr von einer dem Geniekult huldigenden Geschichtsschreibung der big heads und eine Zuwendung zu einer soziologischen Analyse der Wissenschaften, die aber zugleich die Wandlungen im Bereich der Ideen als Explanandum nicht aus den Augen verliert. Dieses Prinzip gilt es auch auf die (Selbst-) Beschreibung der Sozial- und Kulturwissenschaften zu übertragen.